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Norma Goldmann: Verantwortung übernehmen, wachsen, weiterspielen

Mit erst 22 Jahren hat Norma Goldmann an der WM eine zentrale Rolle übernommen. Die Rückraumspielerin, ausgebildet beim LK Zug und der CONCORDIA Handball Akademie, hat ihren Weg früh ins Ausland gemacht – über Stationen in Bad Wildungen (DE), Kristianstad (SWE) und zuletzt bei der HSG Bensheim/Auerbach Flames (DE). Seit Anfang Oktober spielt sie für den Bergischen HC, in der zweiten Deutschen Bundesliga, um sich dort sportlich weiterzuentwickeln.


Dieser Schritt bewährt sich nun auch im Nationalteam. Sie übernimmt während der sechs Spiele an der Weltmeisterschaft viel Verantwortung. Obwohl sie Rechtshänderin ist, wird Goldmann am internationalen Turnier vor allem auf Rückraum rechts eingesetzt – keine leichte Aufgabe, doch Goldmann nimmt die Herausforderung mit Bravour an. Mit zwölf erzielten Toren, einer präsenten Abwehrleistung und mutigen Entscheidungen im Angriff gehörte sie zu den prägenden Schweizer Spielerinnen im Turnier.

 

Die Schweiz erreichte ihr Minimalziel, die Hauptrunde, verpasste dort aber ein besseres Ergebnis. Besonders das verlorene Spiel gegen Japan und die verletzungsbedingte Schock-Situation im letzten Spiel gegen Rumänien prägten das Ende des Turniers. Im Gespräch zieht Goldmann dennoch ein differenziertes Fazit und blickt klar nach vorne.


Die WM ist für die Schweiz vorbei. Wie fällt dein persönliches Fazit aus?«Ich finde, wir haben eine gute Vorrunde gespielt. Wir konnten gegen Iran einen souveränen Sieg einfahren, gegen Senegal gewinnen und haben eine sehr gute erste Halbzeit gegen Ungarn gezeigt. In der Hauptrunde sind uns dann etwas die Kräfte ausgegangen. Gegen Japan hätten wir gewinnen müssen – auch wenn sie ein starkes Team sind. Sie haben ja sogar Unentschieden gegen Ungarn gespielt, trotzdem wäre für uns ein Sieg drin gelegen. Mit dem Spiel gegen Japan waren wir entsprechend unzufrieden. Gegen Dänemark war es schwierig, weil sie einfach noch eine Nummer zu gross sind. Und gegen Rumänien hat die Verletzung von Tabea natürlich alles überschattet. Insgesamt finde ich, war es eine gute Vorrunde. Unser Ziel war die Hauptrunde, aber es wäre sicher noch etwas mehr möglich gewesen.»

 

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Mit zwölf Toren und starker Abwehrleistung gehört Norma Goldmann zu den prägenden Schweizer Spielerinnen der WM.


Du hast als Rechtshänderin auf Rückraum rechts viel Verantwortung übernommen. Wie hast du dich in dieser Rolle gefühlt?«Da ich in der Abwehr schon immer eine grosse Rolle hatte, konnte ich mich gut in diese Position hineinfinden. Ich habe versucht, dort meine Stärken einzubringen. Man sieht im internationalen Handball immer wieder Rechtshänderinnen auf dieser Position, und ich wollte einfach das Beste daraus machen. Es hat mich sehr gefreut, dass Knut mich dort grösstenteils eingesetzt hat und ich gut ins Spiel gekommen bin.»


Was bedeutet es dir, an einer WM so viel Verantwortung zu erhalten – gerade auch im Angriff?«Ich fand es sehr cool, dass ich an dieser WM auch im Angriff so viel gespielt habe. Bisher war ich eher in der Abwehr vorgesehen. Mein Ziel ist es aber, beides spielen zu können; das macht mir einfach mehr Spass. Deshalb hat es mich sehr gefreut, dass Knut mir so viel Vertrauen geschenkt hat.»


Welche Momente bleiben dir besonders in Erinnerung?«Das erste WM-Spiel gegen Iran bleibt auf jeden Fall in Erinnerung – ein interessanter Gegner, ganz anders als an der EM. Aber auch die erste Halbzeit gegen Ungarn, als wir mit einer Führung in die Pause gegangen sind. Dass wir einen so starken Gegner nervös machen konnten, war ein sehr schöner Moment.»


Was braucht es aus deiner Sicht, damit die Schweiz an einem Grossanlass den nächsten Schritt machen kann?«Ich glaube, wir brauchen in allen Bereichen ein bisschen mehr. Man sieht einfach, dass die Topnationen körperlich nochmals auf einem anderen Level sind. Wir sind noch ein junges Team und haben noch nicht die Konstanz, die es für ein langes Turnier braucht. Und natürlich fehlt uns im Vergleich zu den Topteams auch die Breite im Kader. Wenn wir dort zulegen, können wir den nächsten Schritt schaffen.»


Text: Fabiola Hostettler Bild: kolektiffimages


 
 
 

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