Vorzeitige Hauptrunden-Qualifikation und mittendrin: Melanie Felber
- Handballworld AG

- vor 6 Stunden
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Die 34-jährige Linksaussen gehört zu den präsenten Figuren des bisherigen Turniers. Mit sieben Treffern im Auftaktspiel gegen den Iran zeigte sie eindrücklich, dass sie auch nach langer Abwesenheit eine echte Verstärkung für das Schweizer Team ist.
Felber wurde in Luzern geboren, wuchs in Dänemark auf und spielt seit 2018 für den schwedischen Verein Skara HF, mit dem sie im Sommer 2025 den Meistertitel gewann. Zuletzt lief Felber 2023 für die Schweiz auf. Ihre ersten Einsätze für die Schweiz liegen jedoch einige Jahre zurück. Zwischen 2010 und 2013 bestritt sie mehrere Qualifikations- und Testspiele und kommt heute auf 18 Länderspiele und 26 Tore. Danach verschob sich ihr Fokus auf ihre Vereinskarriere im Ausland und es entstand eine lange Lücke im Nationalteam. Aufgrund des Kreuzbandrisses von Alessia Rhiner rückt Felber nun für die Weltmeisterschaft 2025 nach.
Und sie zeigte direkt zum Turnierauftakt ihre Stärke: Im Auftaktspiel gegen den Iran war Felber mit sieben Treffern die beste Schweizer Scorerin. Auch wenn sie in den letzten Jahren nicht mehr dabei war, hat sie unmittelbar bewiesen, dass sie sportlich wie menschlich nahtlos in dieses Team passt.

Melanie Felber an der Weltmeisterschaft 2025.
Mit zwei Siegen aus den ersten beiden WM-Spielen ist die Schweiz bereits vorzeitig für die Hauptrunde qualifiziert. Felbers Leistung im Auftaktspiel, ihre Erfahrung aus Skandinavien und ihre rasche Integration in das Team verleihen der Schweiz zusätzliche Stabilität. Felber selbst freut sich sehr, diese Momente mit dem Nationalteam zu erleben und wieder Teil dieser Entwicklung zu sein. Im Gespräch mit Handballworld erklärt sie, wie sie den Wiedereinstieg erlebt hat, warum sie sich im Team sofort zurechtfindet und welche Bedeutung ihre Familie bei dieser WM für sie hat.
Du bist nach längerer Zeit ins Nationalteam zurückgekehrt. Wie hast du den Wiedereinstieg erlebt?
«Ich bin sehr stolz, Teil dieses Teams zu sein. Das Team hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt, und heute spielen mehrere Spielerinnen in den stärksten Ligen Europas. Das inspiriert mich – und es ist beeindruckend zu sehen, wie weit sie seit meiner ersten Zeit hier gekommen sind.»
Wie hast du dich nach der Pause wieder ins Team eingefügt?
«Es ist wirklich einfach, sich hier zugehörig zu fühlen. Die Spielerinnen sind offen, der Staff arbeitet hervorragend und wir sind eine Gruppe, in der alle dasselbe möchten: mit Freude Handball spielen.»
Deine Familie ist an der WM dabei. Welche Bedeutung hat das für dich?
«Zuerst möchte ich dem Schweizer Verband und Knut Ove danken, dass sie das möglich gemacht haben! Es bedeutet mir alles, meine Kinder und meinen Freund hier zu haben. Die beiden waren seit ihrer Geburt fast bei jedem Training und Spiel dabei und sind praktisch in der Halle aufgewachsen. Uns war immer wichtig, ihnen vorzuleben, dass man seine Träume verfolgen kann, wenn man entschlossen ist und hart arbeitet. Diese erste WM gemeinsam zu erleben, ist für uns als Familie etwas ganz Besonderes.»
Wie beurteilst du die ersten beiden Spiele gegen Iran und Senegal?
«Das erste Spiel gegen den Iran war wichtig für uns. Fast alle konnten Einsatzzeit sammeln und ihre ersten WM-Minuten holen. Das wird für den weiteren Turnierverlauf wichtig sein. Gegen Senegal wussten wir, dass es schwieriger wird, aber das Team hat Kampfgeist gezeigt und die Ruhe behalten, als wir sie brauchten.»
Wie blickst du auf das letzte Gruppenspiel gegen Ungarn?
«Es ist kein Geheimnis, dass Ungarn Favorit ist. Sie sind erfahrener und physisch stärker als unsere bisherigen Gegnerinnen. Für uns ist entscheidend, den Fokus auf uns selbst zu legen und das gute Gefühl aus den ersten Spielen mitzunehmen. Haltung und Kampfgeist werden zentral sein.»
Text: Fabiola Hostettler Bild: kolektiffimages




















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