Schweiz schreibt weiter WM-Geschichte
- Handballworld AG

- vor 7 Stunden
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Das Team von Headcoach Knut Ove Joa setzt sich in einer hartumkämpften Partie gegen Senegal knapp durch. Mit einem starken Teamspirit belohnt sich die Schweiz mit zwei Punkten, die sie in die Hauptrunde mitnimmt.

Erleichterung pur – die Schweizerinnen feiern ihren zweiten WM-Sieg.
Am Ende lassen sich die Schweizerinnen von ihren Fans feiern. Bei den Spielerinnen ist sichtlich einiges an Druck abgefallen. Mit dem 25:24 (14:13) -Erfolg gegen Senegal startet das Team von Headcoach Knut Ove Joa, nach dem Kantersieg gegen den Iran vom Donnerstag, resultatmässig optimal zu ihrer ersten WM-Kampagne. Mindestens diese beiden Punkte nimmt die Truppe in die Hauptrunde mit. Am Montag treffen die Schweizerinnen in ihrer letzten Vorrundenbegegnung auf Gruppenfavorit Ungarn (20.30 Uhr, SRF live).
Bis die beiden Zähler jedoch im Trockenen sind, muss die Schweiz hart arbeiten. Es ist das erwartet enge Spiel. Nach einer Viertelstunde liegt sie zwar mit drei Treffern (7:4) vorne und auch zur Pause bleibt sie knapp in Führung. Vor allem über den Kreis sind die Senegalesen Mal für Mal erfolgreich. «Immer wenn wir in der Deckung die Stabilität verloren haben, zu wenig hart arbeiteten, bekamen wir die Tore», analysierte Joa hinterher.
Besserer Zugriff in der Deckung
Zudem bekundet man Mühe mit der physischen Präsenz des Gegners. Die Schweiz forciert zwar ihrem Gameplan folgend das schnelle Umschaltspiel, lässt aber die eine oder andere Möglichkeit zu viel liegen. Dennoch sagte Mia Emmenegger, die das 50. Länderspiel absolvierte, nach Spielschluss: «Ich hatte eigentlich nie das Gefühl, dass wir dieses Spiel verlieren könnten», auch nicht, als man nach knapp 40 Minuten plötzlich mit zwei Toren (15:17) zurückliegt. Mit einem 6:1-Lauf korrigiert die Schweiz innert zehn Minuten das Geschehen - auch mit weiteren drei Treffern der Esbjerg-Spielerin.
Die andere Esbjerg- Akteurin, Tabea Schmid, wird zum «Player of the match» gewählt und ist mitverantwortlich, dass im zweiten Durchgang der Zugriff am Kreis besser funktioniert. Dazu trägt auch Clairebel Coker bei. Sie kommt später im Deckungszentrum für Norma Goldmann zum Einsatz, die bereits mit zwei Zweiminuten-Strafen belastet ist. Und speziell in dieser Phase ist auch auf Torhüterin Lea Schüpbach Verlass. Nach 21 Minuten stempelt Daphne Gautschi mit ihrem ersten WM-Treffer ebenfalls ein. Diesem Tor lässt sie später drei weitere folgen.

Tabea Schmid wurde zum «Player of the Match» ausgezeichnet.
Ohne Druck gegen den Gruppenfavoriten
«Wir wussten, dass es eine ganz andere Aufgabe als gegen den Iran wird», betont Era Baumann hinterher. «Deshalb bin ich mega glücklich, dass wir dieses Spiel gewonnen haben.» Die linke Flügelspielerin wirkt erneut sehr agil und agiert mit einer Portion positiver Frechheit. Vor allem als sie mit einem spektakulären Gegenstoss-Dreher für das vermeintlich beruhigende 24:20 (53.) sorgt. Doch in der Folge wird das Spiel nochmals eng und mutiert zu einem Hitchcockfinale. Aber die Truppe von Headcoach Joa behält die Nerven und bringt diesen wichtigen Sieg über die Distanz. Der Schweizer Headcoach hob hinterher mitunter den Teamspirit hervor. «Gerade in solchen Spielen ist er oft für den feinen Unterschied verantwortlich.»
Nachdem Ungarn gegen den Iran von Beginn weg aufs Tempo drückte und nach 20 Minuten bereits mit 14 Toren Differenz (18:4) führte, resultierte am Ende ebenfalls ein Kantersieg (47:13). Somit kommt es am Montagabend in der Gruppe B zu einem Finale. «Wir dürfen den Anspruch an uns haben, nicht mehr nur als Underdog aufzutreten», sagte Kerstin Kündig vor dem Turnier. Gegen Iran und Senegal haben die Schweizerinnen gezeigt, dass sie mit dieser Rolle umgehen können. Manchmal sei es aber auch eine angenehme Situation nicht Favorit zu sein, erklärte die Schweizer Spielmacherin im Anschluss an das Senegal-Spiel. Das dürfte diesmal zweifelsfrei der Fall sein.
Telegram:
Schweiz: Schüpbach (8 Paraden), Kuratli (0 P); Gautschi (4), Coker, Baumann (6), Goldmann (1), Kähr, Felber, Altherr, Kündig (3), Snedkerud, Truchot, Wolff, Erni, Schmid (5), Emmenegger (6)
Bemerkungen: 5 x 2 Minuten für die Schweiz, 2 x 2 Minuten für Senegal. Die Schweiz spielte ohne Bucher und Hartz (überzählig)
Text: Ernesto Piazza Bilder: kolektiffimages




















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