Nach zwei Runden: Wird das QHL-Ranking auf den Kopf gestellt?
Am Mittwoch, 4. September, standen die Teams aus der Quickline Handball League zum zweiten Mal auf dem Feld. Alle zehn Mannschaften präsentierten sich nun je einmal vor heimischer Kulisse sowie gaben sie auswärts ihre Visitenkarte ab. Nach zehn gespielten Partien war bereits die ein oder andere Überraschung mit dabei. Das erste Fazit nach zwei Runden: Die aktuelle QHL-Saison hat das Potenzial das Ranking etwas mehr durchzumischen als in der Vergangenheit. Einen ersten Eindruck zu allen zehn Teams lesen Sie hier.
Text: Matthias Schlageter, Foto: Alex Wagner
Meister Schaffhausen konnte bereits den ersten Titel der Saison einfahren.
Kadetten Schaffhausen: Der Titelverteidiger ist souverän in die neue Spielzeit gestartet. Zwei Siege, gegen Bern und in Winterthur, legen eine solide Basis für die Mission Titelverteidigung. Zudem konnte der neuerliche Supercup-Sieg eingetütet werden. Die grossen Herausforderungen stehen aber noch bevor, wenn es national und international zu «Englischen Wochen» kommt.
HC Kriens-Luzern: Kleiner Dämpfer für den Playoff-Finalisten der Vorsaison. Nach Siegen gegen Thun (Liga) und GC Amicitia (European League) und der hauchdünnen Supercup-Niederlage schienen die Innerschweizer in guter Frühform zu sein, patzten dann aber auswärts in Bern. War der HCKL im Kopf schon beim Europacup-Rückspiel gegen Zürich oder ist die Konkurrenz nähergekommen? Die nächsten Auftritte werden es zeigen.
GC Amicitia Zürich: Nebst den Kadetten sind nur die Stadtzürcher noch ohne Verlustpunkte. Siege gegen Aufsteiger Basel und Playout-Teilnehmer Kreuzlingen waren erwartet worden. Es war aber enger, als manch Zürcher es sich gewünscht hat. Dennoch: Der Start für Werner Bösch als Nachfolger von Petr Hrachovec ist geglückt.
Pfadi Winterthur: Ganz anders sieht es beim zweiten Zürcher Club aus. Pfadi ist nach zwei Runden noch ohne Sieg, auf das Remis in Aarau folgte die Derbyniederlage gegen Schaffhausen. Die neue Truppe von Goran Cvetkovic ist noch in der Findungsphase und muss den Rhythmus und die Abläufe definitiv noch optimieren.
HSC Suhr Aarau: Kleine Überraschung im Aargau. Der HSC ist nach zwei Runden noch unbesiegt, knöpfte Europa Cup-Teilnehmer Pfadi einen Punkt ab und liess beim deutlichen Auswärtssieg in Thun mal gar nichts anbrennen. Gute Frühform beim Team von Aco Stevic oder geht da sogar noch mehr? Auf den HSC muss man achten.
HSC Kreuzlingen: Das gilt auch für die Männer vom Bodensee. Auf den Derbysieg gegen St. Gallen folgte beinahe der zweite Vollerfolg bei GC Amicitia. Am Ende verlor Kreuzlingen nur mit einem Tor in Zürich. Der Tabellenneunte des Vorjahres zeigt sich zum Saisonstart gut in Schuss und macht der Konkurrenz mächtig Druck.
TSV St. Otmar St. Gallen: Schwerstarbeit für Ex-Nati-Coach Michael Suter in St. Gallen. Erwart- und erklärbar ist die neu zusammengestellte Otmar-Truppe noch in der intensiven Findungsphase. Gegen Kreuzlingen gab es daher nichts zu holen. Im Heimspiel gegen Basel gab es in letzter Minute immerhin die ersten zwei Punkte.
BSV Bern: Wie stark sind die Berner 2024/25? Um das zu seriös beantworten zu können, braucht es sicherlich noch einige Partien. In Schaffhausen zu verlieren ist keine Schande, Kriens-Luzern zu besiegen ein veritables Ausrufezeichen. Jetzt warten Basel, GC Amicitia und Kreuzlingen – danach ist möglicherweise eine Tendenz zu erkennen.
Wacker Thun: Zwei Niederlagen zu Saisonbeginn sind an sich kein Grund zur Panik, Minus elf Tore bei Kriens-Luzern und nur 18 eigene Treffer zum Heimspielauftakt verdeutlichen aber: Da liegt noch reichlich Arbeit vor der Wacker-Crew. Will man den kompletten Fehlstart vermeiden, sollte der Schalter im Berner Oberland schleunigst umgelegt werden.
RTV 1879 Basel: Wie schon in der Abstiegssaison gelingt es den Baslern auch bei ihrer Rückkehr gut mitzuhalten. Allein, etwas Zählbares ist dabei noch nicht herausgesprungen. Sowohl gegen GC Amicitia wie auch in St. Gallen machten Kleinigkeiten den Unterscheid zu Ungunsten des RTV. Basel ist definitiv kein Kanonenfutter, muss sich aber steigern, wenn es die Favoriten stürzen will.
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