Kampf um die neue Nr. 1 im Tor
- Handballworld AG

- 26. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Meister Brühl muss zwei Torhüterinnen ersetzen. Eine der beiden Neuen ist die Vorarlbergerin Denise Kaufmann. Sie ist seit kurzem Nationalspielerin und hat ehrgeizige Ziele.
Text: Peter Eggenberger Bild: zVg.

Der grosse Umbruch auf der Torhüterinposition ist Chance und Risiko zugleich. Sowohl Manuela Brütsch (Jahrgang 1984) als auch Sladana Dokovic (Jahrgang 1995) waren sehr erfahrene Goalies, mit vielen Länderspielen (Brütsch 180, Dokovic 45). Keine von beiden hätte sich wohl betreffend Rücktritt umstimmen lassen. So musste Brühl seine Fühler ausstrecken, wurde in der Schweiz, mithin auch in den eigenen Reihen, aber nicht fündig. «Es gab auf dem Schweizer Markt nur ganz wenige Torhüterinnen, die aufgrund ihrer Spielstärke infrage gekommen wären», resümiert Roger Bertschinger, der Sportchef von Brühl. Fazit: Sowohl in der Schweiz als auch bei Brühl existiert auf dieser Position eine gewisse Lücke.
Aus diesem Grund hat Brühl nach dem Scouting mehrerer Dutzend Goalies in Europa von Bundesligist Dornbirn die Österreicherin Denise Kaufmann (Jahrgang 2002) und von Bundesligist Dortmund die Deutsche Norah Kothen (Jahrgang 2005) verpflichtet. Als dritte Torhüterin wird das Eigengewächs Jasmina Kikanovic (Jahrgang 2006) an die Spitze herangeführt. Wer die Nummer eins sein wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. «Ich bin in einem gesunden Konkurrenzkampf mit Norah», sagt Kaufmann, die bisher viermal für die österreichische A-Nationalmannschaft gespielt und mitgeholfen hat, im Frühling die Türkei im WM-Playoff zu besiegen und die Qualifikation für die A-WM 2025 zu sichern.
Die besondere Ausgangslage im Tor von Brühl erzeugt bei Kaufmann eine hohe Motivation und ein Gefühl der Verantwortung. «Genau das wollte ich ja auch, raus aus der Komfortzone und Spielen um Titel», sagt die derzeit noch als Hafnerin tätige Dornbirnerin. Sie wird ab September an der Pädagogischen Hochschule in St.Gallen ein Studium beginnen und Halbprofistatus haben. Ihr Vertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren.
Seit der Saison 19/20 hat Kaufmann für Dornbirn im Tor gestanden, bis auf eine Saison nach dem Abstieg 2023 stets in der obersten Liga; indessen ist Dornbirn kein Spitzenteam wie Brühl. Sie entschied sich trotz anderer Angebote vor allem aus Österreich für Brühl, weil sie so weiterhin in Vorarlberg wohnen kann. Dass bei Brühl stets das Ziel vorgegeben ist, Titel zu gewinnen, weiss sie. «Ich sehe meinen Wechsel als einen Schritt nach vorne in meiner Karriere», so die 1,75 m grosse und 72 kg schwere Spielerin. Den Kampf um die Nummer eins wird sie nicht nur bei Brühl, sondern auch in der Nationalmannschaft austragen.




















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