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«Ich wusste, dass ich das kann»

Lenny Rubin ist in der Bundesliga in die absolute Spitze aufgerückt, ist derzeit der beste Feldtorschütze. Der Berner Oberländer führt dies auch darauf zurück, dass er das Vertrauen des neuen Wetzlarer Coaches Benjamin Matschke geniesst.


Reto Pfister


Am letzten Wochenende verblüffte die HSG Wetzlar einmal mehr. Die Hessen bezwangen in der Bundesliga den grossen THW Kiel 29:27 und halten sich in der Tabelle der stärksten Liga der Welt weiter auf Rang 5, auf einem Platz, der am Ende der Saison gar zum Einzug in die EHF European League berechtigen würde. Und massgeblich dafür verantwortlich ist ein Berner Oberländer. Lenny Rubin ist mit 97 aus dem Spiel heraus erzielten Treffern der beste Feldtorschütze der Liga. Im November wurde er von den Fans zum «Spieler des Monats» in der höchsten deutschen Spielklasse gewählt.


Aus einem der grössten Talente Europas, als das er bei seiner Verpflichtung von Wetzlar 2018 gepriesen wurde, ist eine der prägendsten Figuren der Bundesliga, ein Topspieler auch im internationalen Vergleich geworden.


Nahe bei der Mannschaft

«Ich habe gewusst, dass ich das kann», sagt der 25-Jährige. «Schon in den Saisons zuvor habe ich zeitweise sehr gut gespielt». In der laufenden Saison entfaltet der 2,05 m grosse Rückraumhüne nun sein volles Potenzial. Rubin führt dies auch auf den Trainerwechsel in Wetzlar zurück. Auf Kai Wandschneider folgte Benjamin Matschke, der von den Eulen Ludwigshafen nach Hessen wechselte. Matschke ist mit 39 Jahren ein wesentlich jüngerer Coach als dies Wandschneider war.


Und zudem ein anderer Trainertyp. «Mit ihm kann ich auch über anderes als Handball sprechen», sagt Rubin. Unter Trainern dieser Art habe er sich stets wohlgefühlt, bereits im Nachwuchs in Thun sei dies der Fall gewesen. Matschke setze voll auf ihn, er geniesse dessen absolutes Vertrauen. «Er hat gesehen, was ich kann», sagt der Berner. Und zahlt das Vertrauen zurück, steht in jedem Spiel 50 bis 55 Minuten auf dem Feld, in Offensive und Defensive. Und zeigt überragende Darbietungen.


Die zu einem gesteigerten Interesse seitens der Medien führen. «Ich stehe mehr im Fokus, werde etwa bei Sky nach Live-Übertragungen zum Interview gebeten. Ich kann dies jedoch gut einordnen, werde sicher nicht abheben», sagt Rubin.


«Wir werden sehen, was passiert»

Rubin hat erst im Sommer seinen Vertrag in Wetzlar bis 2024 verlängert, mit solchen Leistungen könnte ein Wechsel zu einem noch grösseren Verein vielleicht aber schon früher bevorstehen. «Ich bin glücklich in Wetzlar», sagt er. «Ich habe aber auch das Ziel, irgendwann in einem der ganz grossen Teams zu spielen. Wir werden sehen, was passiert.»


Rubin wird sich auch zu diesem Thema wieder mit Andy Schmid austauschen. Der 13 Jahre ältere Spielmacher der Rhein-Neckar Löwen ist zu einer Art Mentor und gleichzeitig gutem Freund für den jüngeren Aufsteiger geworden. «Andy hat mir bei verschiedenen Sachen geholfen, gerade ich als neu in die Liga kam», sagt der 25-Jährige. Umso mehr freut sich Rubin, dass Schmid seine Karriere fortsetzt und er auch in der Schweizer Nationalmannschaft weiter an dessen Seite spielen kann.


«Mein Ziel ist es, auch im Nationalteam noch konstanter zu werden», sagt der Berner Oberländer. Die EM im Januar in Ungarn und der Slowakei verpasst Rubin, nachdem die Schweiz die Qualifikation äusserst knapp nicht geschafft hatte. «Ich bin sehr traurig darüber», sagt er. «Aber es ist gleichzeitig Ansporn, weiter Gas zu geben und es an die WM 2023 zu schaffen.»

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