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Die Nachfolger von Wislander und Olsson

Schweden ist wieder zuoberst auf dem Handball-Thron angelangt. 20 Jahre hat es gedauert, bis den Skandinaviern erneut ein Titelgewinn gelingt.


Text: Reto Pfister Bild: Uros Hocevar/Kolektiff Images


Um die Jahrtausendwende war Schweden einer der führenden Handballnationen. Olympiasieger wurden die Skandinavier zwar nie, aber 1999 Weltmeister und 1998, 2000 und 2002 gleich dreimal in Folge Europameister. Legendäre Spieler wie Torhüter Thomas Svensson, die Rückraumstars Magnus Wislander, Staffan Olsson und Stefan Lövgren sowie der heutige Spitzentrainer Ljubomir Vranjes gehörten dem Siegerteam von 2002 an. Der Gedanke, dass dies der letzte Titelgewinn für 20 Jahre sein könnte, schien weit her geholt.

Doch die Schweden holten erst 2012 mit Olympiasilber wieder eine Medaille. Es folgte ebenfalls Silber an der EM 2018, danach stiessen sie vor einem Jahr in den WM-Final vor. Und nun der grosse Triumph im EM-Final von Budapest, mit einem 27:26-Erfolg im Endspiel gegen Spanien, sichergestellt durch einen Siebenmeter-Treffer von Niclas Ekberg nach Ablauf der Spielzeit.


Der unbestrittene Kopf der Mannschaft ist Jim Gottfridsson. 29-Jährig ist der Spielmacher, längst agiert er wie ein verlängerter Arm des Trainers und richtet bei Timeouts oft das Wort an die Mannschaft. Im Tor steht mit Andreas Palicka (35) ein Routinier mit weit über 100 Länderspielen. Jonathan Carlsbogard (26) agiert im linken Rückraum herausragend, Oscar Bergendahl (26) wurde als bester Abwehrspieler der EHF EURO 2022 ausgezeichnet. Schweden verfügt wieder über eine grosse Zahl von Weltklassespielern, die an dieser EM auch zwei grosse Klippen übersprangen.


Zweimal kurz vor dem Scheitern

Die erste gleich zum Ende der Vorrunde. Viel fehlte nicht, und der spätere Europameister wäre bereits vor anderthalb Wochen nach Hause gefahren. Beim 27:27-Remis gegen Tschechien retteten sich die Schweden lediglich durch ihre grosse individuelle Klasse überhaupt in die Hauptrunde; dazu liessen die Tschechen die Gelegenheit aus, einen letzten Gegenstoss erfolgreich abzuschliessen. Die zweite im letzten Hauptrundenspiel, als das Team gegen Norwegen kurz vor Schluss mit vier Toren Differenz zurücklag. Und die Wende noch schaffte, auch hier brachte ein vom jungen Rechtsaussen Valter Chrintz verwandelter Siebenmeter die Entscheidung. Es folgten die Siege im Halbfinal gegen Frankreich (34:33) und Spanien.


Und der nächste Höhepunkt folgt sogleich. 2023 dürfen die Schweden an der WM zuhause antreten, zusammen mit Polen sind sie Ausrichter und damit einer der Favoriten auf den Titelgewinn.



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