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Bronze zum Abschluss einer wilden Saison

Mia Emmenegger wird mit Team Esbjerg Dritte beim Finalturnier der Champions League in Budapest.


Text: Björn Pazen Bilder: kollektifimages


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«Die ist ganz schön schwer», sagte Mia Emmenegger nach der Siegerehrung in Budapest – und zeigt in der Interviewzone ganz stolz auf die Bronzemedaille um ihren Hals. Die Schweizer Nationalspielerin hatte soeben vor 19`500 Zuschauern mit ihrem dänischen Klub Team Esbjerg das Spiel um Platz drei beim Champions-League-Finalturnier gewonnen. Einen Tag nach der für Emmenegger bitteren 28:29-Halbfinalniederlage gegen den späteren Champions-League-Sieger aus dem ungarischen Györ setzte sich Esbjerg mit 30:27 im kleinen Finale gegen Metz durch, Emmenegger erzielte fünf Treffer.


«Es ist schön mit einem Sieg nach Hause zu fahren. Wir haben uns nach der Niederlage gegen Györ zusammengerauft, hatten Energie und haben als Team gut performt, auch wenn es mental nicht leicht war, die Niederlage zu verkraften und über diese Enttäuschung hinwegzukommen», sagte die 20-Jährige gegenüber HANDBALLWORLD: «Das Finale war unser Ziel, deswegen sind wir schon noch etwas enttäuscht. Zumal Esbjerg ja schon so oft Bronze und nicht Gold gewonnen hatte in den letzten Jahren. Aber nächstes Jahr werden wir wieder angreifen.»


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Das Finalturnier in Budapest war der Höhepunkt einer Achterbahnfahrt der Gefühle für Emmenegger. Im Sommer 2024 war sie zum norwegischen Spitzenklub Vipers Kristiansand gewechselt, der von 2021 bis 2023 dreimal die Champions League gewonnen hatte. Im Oktober stand der Klub kurz vor der Pleite, wurde noch einmal gerettet, aber im Januar mussten die Vipers Insolvenz anmelden. Mia Emmenegger fand sofort einen anderen Spitzenklub, wechselte zu Team Esbjerg, das sich nun zum vierten Mal für das Turnier in Budapest qualifizieren konnte. «Das Jahr war komplett verrückt, eine ganz wilde Saison, die sich viel länger als ein Jahr anfühlt. Ich bin so happy, dass ich das erleben darf. Es macht so viel Spass, für Esbjerg auf dem Feld zu stehen», meint die 20-Jährige rückblickend, für die nun noch die Finals der dänischen Meisterschaft gegen Odense, den Finalverlierer von Budapest, anstehen.


Emmeneggers Integration in Esbjerg ist absolut problemlos verlaufen, auch wegen ihrer Sprachkenntnisse: «Mein Dänisch wird immer besser, ich habe ja den Vorteil, dass ich schon ein bisschen norwegisch spreche. Ich gehe in die Schule und lerne fleissig, damit wir nächstes Jahr unsere Time-out auf Dänisch haben können.»


In Emmeneggers Team spielt mit Henny Reistad die aktuelle Welthandballerin, die in der gerade beendeten Champions-League-Saison einen uralten Rekord brach: sie erzielte 154 Saisontreffer, so viele wie keine Spielerin zuvor in einer Spielzeit, die alte Bestmarke stammte von der Russin Natalia Morskova aus dem Jahr 1996/97. «Es ist sehr cool, mit Henny zusammenzuspielen. Sie ist nicht nur auf dem Feld eine überragende Spielerin, sondern auch eine sehr tolle Persönlichkeit, sehr bodenständig. Es ist mir eine grosse Ehre, mit ihr zusammenzuspielen», sagt Emmenegger, die die erste Schweizerin überhaupt war, die beim Finalturnier der Champions League der Frauen auflief: «Ich hoffe, dass noch weitere Schweizer Spielerinnen einmal bei diesem Turnier spielen, zum Beispiel Tabea Schmid, die ja nächste Saison auch in meinen Klub wechselt.»

 
 
 

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