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Der erfahrene Rückhalt


Schaut man sich im Kader der Kadetten nach Spielern mit Champions League Erfahrung um, dann stösst man zweifelsohne auf den Namen Nikola Marinovic. Der 40-jährige Goalie hat in seiner langen Karriere schon viele Spiele auf hohem Niveau erlebt. Die diesjährige Gruppenphase ist trotzdem was ganz Spezielles für ihn.

«Allein Champions League zu spielen ist immer etwas Besonderes. Und die Spiele gegen Top-Gegner sind jedes Mal sehr inspirierend für mich.» Paris, Barcelona, Kiel, Flensburg, das sind selbst für einen Mann, der noch im letzten Jahrhundert in der Champions League debütierte, keine alltäglichen Spiele. Nationalspieler Luka Maros war gerade drei Jahre alt, als Nikola Marinovic zum ersten Mal in einem Champions League Spiel auf dem Spielfeld stand. In der Saison 1997/98 ging es mit dem HC Red Star Belgrad ironischerweise zum Auftakt gegen ein Schweizer Team. Zu Gast in Belgrad war Pfadi Winterthur, seiner Zeit noch mit Spielern wie Stefan Schärer, Michael Suter oder den Koreanern Cho und Kang.

20 Jahre, acht Stationen

Heute, fast 20 Jahre später, ist Marinovic immer noch erste Wahl zwischen den Pfosten. Der 1,98 Meter grosse Torwart spielt seit 2015 für die Kadetten aus Schaffhausen. Zuvor zeigte er für Balingen, Wetzlar und Göppingen in der «besten Liga der Welt» seine Paraden. Nach seiner Zeit in Belgrad führte ihn der Weg über Lovćen Cetinje (ehemals Serbien und Montenegro), West Wien und Bregenz nach Deutschland, bevor er in der Schweiz aufschlug. Diese Saison ist bereits seine neunte in der Königsklasse des Vereinshandballs. Trotz aller Erfahrung ist die Gruppe A für ihn eine «echte Hammergruppe, bei der von aussen betrachtet jedes Spiel ein Highlight ist.» Fokussiert und bereits im Wettkampfmodus schiebt er allerdings nüchtern nach: «Aber im Endeffekt ist es auch nur ein normales Handballspiel, das wir gewinnen wollen.»

Heim-EM und Red Bull

163 Spiele hat der Österreicher für sein Heimatland, dessen Staatsbürgerschaft er seit 2004 besitzt, mittlerweile schon bestritten. So viel Potenzial, wie Team Austria aktuell hat, hat selbst der erfahrene Schlussmann noch nicht erlebt. «Seit 2008 und der Ära Dagur Sigurdsson hat Österreich kontinuierlich eine stabile Nationalmannschaft aufgebaut. In den letzten paar Jahren sind auch richtig gute, junge Spieler dazu gestossen.» Angesprochen auf die beiden THW Kiel-Youngsters Raul Santos und Nikola Bilyk spricht Oldie Marinovic von «Handballdiamanten», die seine beiden Landsleute für ihn sind. «Seit der Heim-EM 2010 finden die Kinder Handball interessanter und die Generation Jahrgang 1994 wurde sogar eine zeitlang von Red Bull unterstützt», verrät der Schlussmann. Das jetzige Kader mit dem isländischen Trainer Patrekur Johannesson hält Marinovic für ziemlich unberechenbar.

«Alles ist möglich im Handball»

«Ich hoffe, dass Handball in Österreich noch wachsen wird, trotz fehlenden Unterstützung von der Sponsoren», sagt der Torhüter noch zum Abschluss und ergänzt mit Blick auf die Champions League Kampagne der Kadetten: «Wir müssen punkten, egal gegen wen. Klar ist es nicht einfach, aber wir haben noch einige Spiele vor uns und sind eine gute Truppe. Alles ist möglich im Handball!» Wenn jemand die Chancen einschätzen kann, dann der erfahrene Rückhalt, der ganz sicher wie gewohnt um jeden Ball kämpfen wird, so wie er es in den letzten knapp 20 Jahren auch schon getan hat.

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