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Schweiz will mit neuem Drive an die EM

Die Schweizer Nationalmannschaft startet in die Qualifikation zur EM 2024 in Deutschland. Zwei Siege in den ersten beiden Partien sind Pflicht.


Text: Stephan Santschi Bild: Adrian Ehrbar, zVg.


Die letzten beiden Qualifikationsturniere verliefen aus Schweizer Sicht nicht nach Wunsch, sowohl an der EM 2022 als auch der WM 2023 fehlen sie im Teilnehmerfeld. Umso intensiver ist die Lust auf die bevorstehende Kampagne, die Qualifikation zur EM 2024 in Deutschland. «Für unseren Verband und jeden Spieler ist Deutschland ein sehr wichtiger Markt», sagt Leistungssportchef Ingo Meckes und er betont: «Die Zielsetzung ist klar. Wir wollen in dieser Woche die ersten grossen Schritte zur Qualifikation machen.»

Die Ausgangslage in Gruppe sechs ist günstig. Wie zuletzt, qualifizieren sich die besten zwei Teams plus die Hälfte aller Gruppendritten für die EM. Dank dem Aufstieg in den zweiten Lostopf steht die Schweiz vor einer lösbaren Aufgabe, trifft neben Gruppenkopf Ungarn auf Litauen und Georgien. «Der Weg ist lang und steinig, es wird keine Abkürzung geben», sagt Nationaltrainer Michael Suter zwar. Auch ihm ist aber bewusst, dass vier Punkte zum Auftakt Pflicht und wohl bereits mehr als die halbe Miete für das Ticket in Deutschland sind.


Neun Bundesliga-Legionäre im Aufgebot

Am Mittwoch gastiert Georgien in der Gümliger Mobiliar-Arena (18 Uhr), am Sonntag reist die Schweiz zum Auswärtsspiel nach Litauen (13.45 Uhr) – beide Partien werden live im Schweizer Fernsehen übertragen. Bemerkenswert: Im Aufgebot figurieren nicht weniger als neun Bundesliga-Legionäre. «Es herrscht so etwas wie eine Aufbruchsstimmung, wir haben sehr viel Drive drin – mit jungen Talenten, die ihren Weg gehen», berichtet Suter.

Tatsächlich sorgen Schweizer Nationalspieler in Deutschlands Spitzenliga für Furore, allen voran die Flügelspieler Samuel Zehnder (Lemgo) und Max Gerbl (Hannover-Burgdorf), die nach sieben Spieltagen in den Top 8 des Torschützenklassements figurieren. Auch Manuel Zehnder setzte in Erlangen erste Akzente, und dies ist insbesondere deshalb erwähnenswert, weil sich das Rückraum-Talent definitiv für die Schweiz entschieden hat. «Vor einem Jahr war die Chance, dass er jemals für uns spielen würde, sehr klein», gesteht Suter. Nun hat sich Zehnder gegen das Heimatland seiner Mutter entschieden, und gemäss Suter eine Anfrage des DHB negativ beantwortet.


Goalietrainer mit prominentem Namen

So ergibt sich eine veränderte Kaderzusammenstellung, «wir werden neue Formationen sehen, wir müssen aus dem Bestehenden und Neuen innert sehr kurzer Zeit ein Gebilde machen, das funktioniert», erklärt Suter. Besonders im Rückraum, wo mit Nicolas Raemy (Pause), Luka Maros (verletzt) und Roman Sidorowicz (Rücktritt) wichtige Namen fehlen, dürften junge Akteure wie Jonas Schelker, Manuel Zehnder oder der von einer Schulterverletzung genesene Mehdi Ben Romdhane viel Verantwortung übernehmen.

Bemerkenswert ist zudem das Engagement von Jasmin Camdzic als neuen Goalietrainer, der Sportliche Leiter von Wetzlar hat sich in der Torhüterausbildung einen sehr guten Ruf erworben. Nicht mehr dabei ist Ersatzkeeper Aurel Bringolf, der 34-Jährige tritt nach 82 Länderspielen zurück.


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