Kroatien: Der dritte Schweizer Gegner
Kroatien als dritter EM-Vorrundengegner der Schweiz hat an der EM 2020 in Dänemark sensationell Platz 3 erreicht, das kleine Finale gegen Dänemark für sich entschieden. An der WM vom letzten Jahr in Spanien reichte es hingegen nur zu einem enttäuschenden 18. Rang. «Trotzdem ist Kroatien ein Gegner, der im Ranking besser klassiert ist, als wir», erklärt Albertsen. Es müsste bei der Schweiz also vieles zusammenpassen, sollte hier die kleine Sensation möglich sein. Text: Ernesto Piazza
Zum Turnierauftakt verlor Kroatien gegen Norwegen mit 22:31. In der zweiten Partie gegen Ungarn resultierte ein 21:18- Sieg. Daraus ergibt sich folgende Konstellation: Gewinnt die Schweiz diese die Vorrunde abschliessende Direktbegegnung mit vier Toren Differenz, ziehen sie in die nächste Runde.
Kurs nach Ende des Norwegen-Spiels darauf angesprochen, sagte Kerstin Kündig zur nächsten Aufgabe: «Wir müssen die Partie gegen die Skandinavierinnen so schnell wie möglich abhacken und gegen die Kroatinnen nochmals alles, alles reinhauen, was in uns steckt. Zwar kennen wir den Gameplan im Moment noch nicht, aber Martin wird ihn uns bestimmt möglichst schnell mitteilen», sagte sie kurz nach Ende des Norwegen-Spiels. Mittlerweile dürfte dieser dem Team bekannt sein. Und die Truppe muss ihn möglichst schnell verinnerlichen, um den Fokus voll auf dieses «Endspiel» richten zu können. «Dann schauen wir, was möglich ist», sagt Kerstin Kündig.
Die Chancen für ein Weiterkommen sind für die Schweizerinnen noch vorhanden. Obwohl die Aufgabe sehr knifflig sein dürfte. Xenia Hodel glaubt jedoch, dass vieles möglich ist. Und sie liefert gleich das Rezept dazu mit. «Der Mindset muss ähnlich sein, wie gegen Norwegen.» Allerdings mit einer besseren Chancenauswertung.
Und vielleicht erinnern sich die A-Nationalmannschaft noch an die U20-WM vom Sommer. Da spielte die Schweiz ebenfalls in Slowenien. Da traf das Team in der alles entscheidenden dritten Partie auch auf Kroatien – und damit auf einen übermächtig scheinenden Gegner. Und die Truppe benötigte fürs Weiterkommen auch einen Erfolg. Mit einem Gegenstoss warf Tabea Schmid in den allerletzten Spielsekunden die Schweiz ins kollektive Glück. Einige Monate später heisst der Gegner erneut Kroatien. Die Brühl-Kreisläuferin ist wiederum dabei. Diesmal braucht es aber einen Sieg mit vier Toren Differenz. Doch Xenia Hodel sagt: «Wenn jede von uns ihren Job macht und nicht das Gefühl hat, das Spiel müsste innert fünf Minuten gewonnen werden, sind wir besser als Kroatien.»
Dienstag, 8. November, 18 Uhr: Schweiz - Kroatien live auf SRF Sport
(mit Stephan Liniger und Noëlle Striffeler)
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