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Schweizer stimmen sich «wunderbar» auf die EM ein


Die Schweiz gewinnt den Yellow-Cup souverän und reist mit viel Selbstvertrauen an die EM nach Göteborg. Dort wartet am Freitag mit dem Startspiel gegen Gastgeber Schweden das erste Highlight auf das Team von Trainer Michael Suter. «Der Yellow-Cup lief so, wie wir es uns vorgestellt haben. Die Stimmung war super, wir haben unsere Gegner souverän kontrolliert. Wir haben alle Varianten in unserem Spiel testen können, es war eine riesige Teamleistung. Wunderbar!» Der Schweizer Nationaltrainer Michael Suter geriet am letzten Sonntag in der Winterthurer Axa-Arena geradezu ins Schwärmen. Sein Team setzte sich gegen die namhafte Konkurrenz aus der Ukraine, Tunesien und Holland durch und feierte den ersten Turniersieg seit 2017. Doch alles der Reihe nach: Schweiz - Ukraine 32:22. Die erste Halbzeit gegen den EM-Teilnehmer war perfekt (20:11). Sorgenkind Nikola Portner, der in Montpellier nur die Nummer drei ist, zeigte sich in einer besseren Verfassung, als im Oktober in den Testpielen gegen Tschechien. Auch das Ausscheiden von Spielmacher Andy Schmid nach einer Viertelstunde wegen einer Muskelverhärtung im Oberschenkel konnte dem starken Auftritt nichts anhaben. Luka Maros vertrat ihn gut, Roman Sidorowicz schoss sich den Frust von wenigen Bundesligaminuten mit herrlichen Toren von der Seele. Und im Tor feierte der 18-jährige Leonard Grazioli sein Debüt im A-Nationalteam. Schweiz - Tunesien 29:26. Wieder starteten die Schweizer mit einem offensiven Feuerwerk, überrannten den Afrikameister regelrecht – nach 12 Minuten führten sie mit 9:4. In der Folge zeigten sich die launischen Tunesier zwar aggressiver als die Ukrainer und kämpften sich ins Spiel. Die SHV-Auswahl strotzte aber weiterhin vor Selbstvertrauen, was sich besonders im Auftreten von Marvin Lier manifestierte: Gleich zwei Mal hintereinander überlobbte er beim Penalty den Goalie. Schweiz - Holland 31:27. Die Schweiz agierte im Angriff zu Beginn ungewohnt fehlerhaft. Holland, das sich erstmals für eine EM-Endrunde qualifizierte, führte nach 20 Minuten mit 11:8. Suter brachte Schmid, der am Vortag gegen Tunesien geschont worden war und forcierte das 7:6-Überzahlspiel. Noch vor der Pause drehten die Schweizer das Spiel (16:13), nach dem Seitenwechsel brachten sie den Erfolg mit einer starken Kollektivleistung sicher ins Ziel. Fazit: Die Schweiz hielt der hohen Belastung mit drei Spielen innert drei Tagen stand. Alle 18 Kaderspieler kamen in jedem Spiel zum Einsatz, das Team harmonierte und strotzte vor Tatendrang. Goalie Nikola Portner kann trotz der schwierigen Situation im Verein der wichtige Rückhalt sein. Samuel Röthlisberger hielt die Abwehr mit Bravour zusammen und wurde zum MVP des Turniers gewählt. Die Offensive braucht Superstar Andy Schmid für einen Exploit an der EM, funktioniert aber auch ohne ihn mehr als ordentlich. Die zuletzt verletzten Nicolas Raemy und Lukas von Deschwanden gaben erfolgreiche Comebacks und erhöhen die taktische Flexibilität. «Wir reisen mit Selbstvertrauen nach Schweden», sagt von Deschwanden, während Schmid warnt: «Wir müssen das richtig einordnen, es wird in Schweden was komplett anderes sein!»

Stephan Santschi

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