QHL: Mit Schwung und frischem Personal in die letzten Wochen der Hauptrunde
Die zehn Teams der Quickline Handball League (QHL) gehen in die letzten fünf Wochen der Hauptrunde. Zwischen fünf und sieben Partien haben Titelverteidiger Schaffhausen und die Herausforderer noch vor der Brust. Wir werfen einen Blick auf die derzeitige Verfassung der Teams im Hauptrunden-Endspurt.
Text: Matthias Schlageter, Foto: Martin Deuring

Leandro Lioi kämpft mit Pfadi Winterthur um den Playoff-Platz.
Kadetten Schaffhausen
Nahezu makellos und einsam an der Tabellenspitze ziehen die Kadetten in der Liga ihre Kreise. Seit mittlerweile 19 Spielen haben die Kadetten nicht mehr verloren, überhaupt mussten sie sich bislang nur einziges Mal in der laufenden Hauptrunde geschlagen geben. Die Playoff-Qualifikation ist schon lang in trockenen Tüchern, Rang 1 nach der Hauptrunde nur noch eine rechnerische Formsache und klar ist: Alles andere als die Titelverteidigung wäre eine riesengrosse Sensation. Aber Vorsicht: bei aller Dominanz fehlen die Kadetten im Cupfinal nach dem Aus im Halbfinale - das darf Warnung genug sein, dass der Titel dennoch kein Selbstläufer wird.
HC Kriens-Luzern
Auch wenn zwischen dem HCKL und den Kadetten derzeit elf Punkte liegen - die Krienser sind aktuell die einzige Mannschaft, die Schaffhausen Paroli bieten kann. Viermal kreuzten sich die Wege der beiden Teams diese Saison bislang, zweimal siegten die Luzerner, einmal die Kadetten, eine Partie endete unentschieden. Der HCKL verlor zwar schon vier Meisterschaftsspiele, ist aber als einziger QHL-Club noch in drei Wettbewerben aktiv. Am 1. März greifen sie zum zweiten Mal nach dem Cupsieg, in der European League stehen sie unmittelbar vor dem Einzug in die Playoffs.
BSV Bern
Der Hauptstadtclub marschiert überaus solide durch die Hauptrunde. 13 von 21 Partien konnte der BSV bislang für sich entscheiden. Das Playoff-Ticket ist schon längst sicher, auch das Heimrecht im Viertelfinale ist in greifbarer Nähe. Mit Felix Aellen hat Bern zudem den torgefährlichsten Spieler der Liga in den eigenen Reihen. Den allgemein positiven Eindruck gilt es in den abschliessenden sechs Partien zu konservieren und aus negativen Ausschlägen wie der jüngsten Niederlage bei Schlusslicht Basel die richtigen Lehren zu ziehen.
GC Amicitia Zürich
Das Playoff-Ticket in der Tasche hat auch GC Amicitia. Nach verhaltenem Saisonstart haben sich die Stadtzürcher immer besser etabliert und sich dank vier Siegen aus den letzten fünf Spielen vom breiten Mittelfeld etwas absetzen können. Mit Blick auf die bevorstehenden Playoffs ein wichtiger Schritt, ermöglicht ihnen der derzeitige Rang 4 doch das Heimrecht in der Viertelfinalserie. Bei vier Punkten Vorsprung auf Kreuzlingen und Suhr Aarau braucht es weitere Zähler, um den vierten Platz zu verteidigen. In der derzeitigen Form ist das für Zürich aber absolut machbar. Eventuell geht sogar noch mehr, gewinnt GC Ami das Duell gegen den BSV, der vier Punkte vor ihnen liegt.
HSC Kreuzlingen
Die Männer vom Bodensee sorgen weiterhin für Highlights auf dem Feld. Bereits neun Siege konnte Kreuzlingen einfahren, darunter vor Weihnachten der Heimsieg über Kriens-Luzern. Zur Playoff-Qualifikation, die gleichbedeutend mit dem erfolgreichen Klassenerhalt wäre, fehlt nicht mehr viel. Nach dem Re-Start nach der WM gab es zwar in zwei Spielen noch nichts Zählbares. Die kommenden Aufgaben mit Pfadi (auswärts) und Basel (heim) lassen aber die Hoffnung zu, dass weitere Punkte eingefahren werden können. Zudem positiv: für die kommende Saison konnte mit Gregor Rilak vom TSV St. Otmar eine Verstärkung für den Kreis gewonnen werden.
HSC Suhr Aarau
Knifflige Situation im Aargau. Zwar beträgt das Polster auf Rang 9 für die stark in die Saison gestarteten Aarauer weiterhin komfortable sieben Punkte. Aber sowohl personell als auch ergebnistechnisch dominierten zuletzt die schlechten Nachrichten. Von den letzten neun Spielen konnte der HSC nur zwei siegreich gestalten. Zudem fehlen in den nächsten Wochen nun auch noch Tim Aufdenblatten, Joao Ferraz und Onelio Gomboso. Für die Playoffs sollte es aller Voraussicht nach dennoch reichen, die Frage wird sein: In welche Ausgangsposition kann man sich für die heisse Phase der Saison bringen?
Wacker Thun
Die Berner Oberländer haben sich erfolgreich aus ihrem Tief befreit. Fünf Punkte konnte Wacker in den letzten Wochen als Polster auf den ersten Playout-Platz aufbauen. Drei der letzten fünf Partien gestaltete das Team von Remo Badertscher siegreich und so deutet der Trend eindeutig in Richtung Playoffs und Top 8. Als zusätzliches Schmankerl steht Wacker im Cupfinal und greift am Wochenende in Gümligen, nur einen Katzensprung von zuhause entfernt, nach dem nächsten Titel der Vereinsgeschichte. Mithelfen soll dabei auch Lars Hofer, der erst vor zwei Wochen von Liga-Konkurrent Suhr Aarau geholt wurde.
Pfadi Winterthur
Ganz anders als bei den Thunern sieht es bei Pfadi aus. Die langjährige Spitzenmannschaft und Dauergast im Playoff-Finale hat mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen. Seit 13 Spielen bzw. seit dem 2. Oktober 2024 wartet Winterthur auf einen Sieg in der Meisterschaft. Erst viermal konnte Pfadi überhaupt nur den Platz als Sieger verlassen. Verletzungsprobleme bei Schlüsselspielern in Kombination mit einem sehr jungen und noch unerfahrenen Team bringen den Ex-Meister in arge Bredouille. Rang 9 ist nur zwei Punkte entfernt und die Playoff-Teilnahme keinesfalls gesichert. Immerhin: Personell konnte man dennoch schon die Weichen für die Zukunft stellen. Ramon Kusnandar und Leandro Lioi verlängerten ihre Verträge. Daniel Parkhomenko und Faris Colakovic stossen 2025/26 dazu.
TSV St. Otmar St. Gallen
Der Trend bei den St. Gallern zeigt nach oben. Seit dem Re-Start nach der WM konnte Otmar zwei von vier Spielen gewinnen, darunter das wichtige Duell der Tabellennachbarn gegen Basel. Der Anschluss an die Playoff-Plätze ist wieder in greifbarer Nähe, obschon das nur zwei Punkte entfernte Pfadi zwei Partien weniger bestritten hat. Die St. Galler zeigen sich in 2025 definitiv formverbessert, die Last des schwachen Saisonstarts liegt aber weiter auf dem Team von Michael Suter. Es braucht sicher auch externe Schützenhilfe, um den Playouts zu entgehen. Da hilft es auch nicht, dass mit David Knezevic und Maël Tobler zwei Rückraumspieler fehlen - immerhin: last minute wurde noch der Däne Emil Jessen verpflichtet.
RTV 1879 Basel
Für die Basler wird der Weg zum Klassenerhalt immer steiniger. Mit zehn Punkten auf der Habenseite spielen die Männer vom Rheinknie keinesfalls eine schlechte Runde. Aus den letzten fünf Partien gab es immerhin auch vier Punkte. Aber, die Konkurrenz schläft nicht und punktet ebenfalls regelmässig. Entsprechend gelingt es dem RTV nicht, den Abstand nach vorne zu verkürzen. Hinzu kommt, dass das Schlüsselspiel in St. Gallen verloren ging. Es bleibt die Hoffnung, dass mit einem Schlussspurt doch noch Rang 8 erreicht werden kann - wahrscheinlicher ist aber der Gang in die Playouts.
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