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QHL-Playoffs: Lasset die Spiele beginnen

Der packende Endspurt um das letzte Playoff-Ticket ist keine drei Tage alt, da legt die Quickline Handball League bereits mit den Playoff-Viertelfinals los. Am Dienstag, 8. April, starten die vier Serien, die nach einer der spannendsten Hauptrunden der letzten Jahre, Spektakel und grosse Spannung versprechen. Wir werfen vor dem Start auf die vier Serien sowie den Kampf um den Klassenerhalt im Playout.


Text: Matthias Schlageter, Foto: Nick Steinmann



Volles Haus in den Playoffs so wie hier in der Mobiliar Arena in Gümligen.


Kadetten Schaffhausen (1.) vs. Wacker Thun (8.)

Gespielt werden 27 Runden und am Ende stehen die Kadetten aus Schaffhausen ganz oben. Am meisterlebten Szenario der letzten zehn bis 15 Jahre kann man bis anhin auch in dieser Saison festhalten. Der Titelverteidiger zeigte trotz Dreifachbelastung wenig bis keine Mühe der Meisterschaft seinen Stempel aufzudrücken. Am Ende stehen 23 Siege bei 27 Auftritten und eine Tordifferenz von Plus 157 auf der Habenseite. Klar ist: Der Titel geht auch in diesem Jahr nur über die Kadetten und das Team aus der Munotstadt ist trotz zahlreicher Titel in der Vergangenheit weiter hungrig. Aber Achtung: Wacker war in der Vergangenheit immer wieder ein Stolperstein für den Liga-Primus. Schaffhausen tut gut daran, die Thuner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Für die Berner Oberländer gilt derweil: Es gibt nichts zu verlieren, frei aufspielen ist angesagt und die Kadetten ärgert Wacker noch immer am Liebsten.


Direktduelle: 34:22 / 40:31 / 36:29

Mobiliar Topscorer: Odinn Rikhardsson (KAD, 156 Tore), Nino Gruber (WAC, 104)


Statistik zur Serie: 920 zu 738. Die Kadetten haben in der Hauptrunde im Schnitt fast sieben Tore mehr pro Spiel erzielt als die Berner Oberländer.


HBW-Schlüsselspieler #1: Luka Maros - Captain, Führungsspieler, Nati-Stammkraft, mehrfacher Meister. Viele Augen werden in den Playoffs auf Schaffhausens Nummer 20 gerichtet sein. Es liegt auch an ihm, das Team, das als klarer Favorit in die Affiche steigt, zu führen und durch die Serie zu tragen. Dass er das kann, hat Maros schon häufig unter Beweis gestellt.

HBW-Schlüsselspieler #2: Flavio Wick - ganz positiv und voller Respekt: Der Wacker Goalie ist ein emotionales Monster. Wenn Wick heissläuft, kann er die gesamte Mannschaft mitziehen und sein Team zu Höchstleistungen pushen. Läuft es ihm nicht, steht mit Routinier Marc Winkler ein nicht minder packender Goalie zwischen den Pfosten. Allein, die Tore im Angriff müssen die Kollegen übernehmen.


HC Kriens-Luzern (2.) vs. TSV St. Otmar St. Gallen (7.)

Das Duell der Vielspieler gegen das Team der Stunde. Kriens-Luzern gegen St. Gallen ist auf dem Papier eigentlich eine klare Angelegenheit. Eigentlich - denn der Cupsieger und Europacup-Vorzeige-Club aus der Innerschweiz hat in der Hauptrunde doppelt so viele Punkte gesammelt wie St. Gallen, zudem konnte Kriens aus den letzten sechs Spielen zehn Zähler sammeln und trotz intensivem Programm Rang 2 souverän behaupten. Genau jetzt kommt aber mit dem TSV St. Otmar ein Gegner, gegen den in der momentan Verfassung kein QHL-Team spielen möchte. Fünf der letzten sechs Partien konnten die St. Galler siegreich gestalten. Hinzu kommt, die Otmärler holten sechs ihrer neun Saisonsieg seit dem Re-Start nach der WM. Der Trend zeigt deutlich nach oben und Kriens-Luzern ist gewarnt: Deren einzige Niederlage der letzten zwei Monate in der Liga gab es - gegen Otmar.


Direktduelle: 35:36 / 43:31 / 35:23

Mobiliar Topscorer: Luca Sigrist (HCK, 165 Tore), Carl Löfström (OTM, 117)


Statistik zur Serie: 18 Mal - so häufig stand der HCKL seit dem Re-Start nach der WM auf den Feld. Seit Anfang Februar war Kriens-Luzern rund alle drei Tage im Einsatz. Perfektes Einstimmen für die intensiven Playoffs oder zu viel des Guten?


HBW-Schlüsselspieler #1: Luca Sigrist - das Eigengewächs wächst über sich hinaus. So oder so ähnlich könnte die Schlagzeile für den Youngster lauten, blickt man auf seine Spielzeit 2024/25 zurück. Egal ob in der Liga, im Cup, auf europäischer Ebene oder in der Schweizer Nati - Sigrist weiss zu gefallen, beeindrucken und handballerisch auf höchstem Niveau zu überzeugen. Wohl dem, der solch ein Talent in den eigenen Reihen weiss.

HBW-Schlüsselspieler #2: Carl Löfström - der schwedische Kreisläufer steht sinnbildlich für den Schlussspurt der St. Galler. Nahezu unaufhaltsam tankte sich der wuchtige Löfström in den letzten Partien durch die Abwehrreihen der Gegner. Keine Verteidigung, kein Staff fand gegen ihn ein Mittel. Kann er sich weiter so in Szene setzen (lassen), muss auch Kriens-Luzern vor ihm zittern.


BSV Bern (3.) vs. HSC Kreuzlingen (6.)

Der souveräne Rang 3 des BSV sollte hinter der nationalen Dominanz der Kadetten und den internationalen Auftritten von Kriens nicht unerwähnt bleiben. Aus einem vor der Saison breit erwartetem Mittelfeld, zu dem man auch die Berner zählen durfte, hat sich der BSV eindrucksvoll abgesetzt. 17 Siege in 27 Spielen, dazu satte sechs bzw. neun Punkte Vorsprung auf die beiden folgenden Teams verdeutlichen: Bern ist derzeit die dritte Kraft im Schweizer Handball. Folglich muss das Mindestziel der Sprung ins Halbfinale sein. Auf der anderen Seite steht ebenfalls ein Überraschungsteam. Nicht wenige erwarteten Kreuzlingen am Tabellenende. Ein goldener Herbst mit mehreren überraschenden Siegen katapultierten den HSC aber früh in ruhige Fahrwasser. Folgerichtig steht Kreuzlingen verdient in den Playoffs. Als Aussenseiter mit Lust auf mehr geht der HSCK ohne Druck in die Serie.


Direktduelle: 38:34 / 32:27 / 36:33

Mobiliar Topscorer: Felix Aellen (BSV 185 Tore), Eric Damböck (HSK, 161)


Statistik zur Serie: 13'004 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten bislang die 13 Heimspiele des BSV in dieser Saison. Das macht punktgenau einen Durchschnitt von 1'000 Besuchern. Damit ist Bern der Zuschauerkrösus der Hauptrunde.


HBW-Schlüsselspieler #1: Felix Aellen - der Topscorer der Liga spielt die vermutlich beste Saison seiner noch jungen Karriere. Aellen verkörpert dabei den Berner Weg, vom eigenen Junior mit idealer Betreuung zum QHL-Schlüsselspieler. Und sogar noch mehr: Nach dieser Spielzeit geht es für ihn in die Bundesliga. Neben zahlreichen raffinierten Aktionen auf dem Feld und einer gesunden Portion Unbekümmertheit ist er der Shooting-Star der Saison.

HBW-Schlüsselspieler #2: Valon Dedaj - ein wichtiger Faktor für den starken Kreuzlinger Auftritt ist zweifelsohne Valon Dedaj. Der Spielmacher ist der Denker und Lenker des Angriffsspiel der Männer vom Bodensee. Hinzu kommt, dass er mit seinen 347 QHL-Spielen und mehr als 1'000 erzielten Treffern jede Menge Routine und Torgefahr in die Waagschale werfen kann. Damit ist er für den HSCK unverzichtbar und gleichzeitig die Lebensversicherung und der Hoffnungsträger für die entscheidende Phase der Meisterschaft.

HSC-Cheftrainer Aco Stevic trifft mit seinem Team auf GC Amicitia Zürich


GC Amicitia Zürich (4.) vs. HSC Suhr Aarau (5.) Auf dem Papier ist das Duell zwischen Zürich und Suhr Aarau die ausgeglichenste Affiche. Gerade einmal drei Punkte trennen die beiden Viertelfinal-Kontrahenten nach dem Abschluss der Hauptrunde. Auch die drei Direktduelle lassen in puncto Favorit nur wenige Schlüsse zu. Zwar siegte der HSC zweimal, beide Male aber nur mit einem Tor Unterschied. Das dritte Duell konnten die Zürcher für sich entscheiden. GC Amicitia konnte in den vergangenen zwei Monaten sechs von zehn Partien für sich entscheiden, seit Mitte Februar gelang den Stadtzürchern aber keine zwei aufeinanderfolgenden Siege mehr. Ähnlich sieht es beim Gegner aus dem Aargau aus. Von neun Partien seit dem Re-Start gewann der HSC vier, ebenso viele gingen verloren. Müsste man auf eine lange Serie tippen, wäre dieses Duell gemessen an der Vorleistungen ein sicherer Tipp.


Direktduelle: 28:24 / 27:28 / 30:31

Mobiliar Topscorer: Janus Lapajne (GCA, 142 Tore), Nikos Sarlos (HSC, 164)


Statistik zur Serie: 994 Spiele hat der HSC bislang in der Historie der QHL bestritten. Sicher ist: zum Jubiläum von 1'000 Partien kommt es dieses Saison nur, wenn der Sprung ins Halbfinale gelingt.


HBW-Schlüsselspieler #1: Nikos Sarlos - der Aarauer Überflieger der Saison spielt am linken Flügel und trägt unangefochten das Shirt des Mobiliar Topscorers. Nikos Sarlos sticht aus dem HSC-Kollektiv heraus. Der pfeilschnelle Rechtshänder ist nicht nur aus dem Positionsspiel oder bei Gegenstössen gefährlich, sondern besticht auch mit Nerven aus Stahl vom Sieben-Meter-Strich.

HBW-Schlüsselspieler #2: Janus Lapajne - auch bei GC Amicitia fällt die Wahl auf den Topscorer. Der slowenische Spielmacher und polyvalent einsetzbare Rückraumakteur ist Dreh- und Angelpunkt im Zürcher Angriffsspiel. Läuft es dem Ex-Krienser und Ex-Basler, dann kann er fast im Alleingang das Spiel zu Gunsten seiner Mannschaft wenden. Der Heisssporn muss aber sein Temperament bei sich behalten - schon drei Disqualifikationen kassierte er in dieser Saison.


Playout: Pfadi Winterthur (9.) vs. RTV 1879 Basel (10.)

Während die Basler vor der Saison in der entscheidenden Runde um den Klassenerhalt erwartet wurden, ist der Gegner des RTV eine faustdicke Sensation. Ex-Meister und Abo-Halbfinalist Pfadi Winterthur rutschte in extremis unter den Strich und kämpft um die sportliche Existenz. Droht den Pfadern, ein Team, wunsch- und sollmässig rund um die Top 4 der Liga zusammengestellt, tatsächlich der Super-Gau "Abstieg"? Rein sportlich hatte das Team von Goran Cvetkovic nach der Hauptrunde zwar die Nase gegenüber Basel knapp vorne. In puncto Nervenkostüm könnte das junge Winterthurer Team dem auf dem Terrain "Kampf um den Klassenerhalt" erfahreneren RTV aber unterlegen sein. Plus: Die Statistik 24/25 spricht für Basel. Vor dem Start der Playout-Serie ist damit nur klar: eine klare Angelegenheit dürfte es nicht werden.


Oder kommt alles anders? Im Umfeld der Spitzenclubs brodelt vor der entscheidenden Saisonphase die Gerüchteküche. Kommen Pfadi und Basel zum Handkuss und gibt es diese Saison gar keinen Absteiger? Wird der Modus verändert, die Liga gar erweitert? Sicher ist: auch neben dem Spielfeld geht es in die heisse Phase - Ausgang nicht minder spannend.


Direktduelle: 29:25 / 24:26 / 26:32

Mobiliar Topscorer: Tim Rellstab (PFA, 129 Tore), Joshua Grace (RTV, 154)


Statistik zur Serie: Alle drei Saisonduelle in der QHL gewann das Gastteam. Ist das Heimrecht für Pfadi damit ein Hindernis?


HBW-Schlüsselspieler #1: Leo Grazioli - der Pfader Goalie erlebte nach seiner Schweiz-Rückkehr bislang eine schwierige Saison. Die ehemalige Nummer 2 der Nati verbuchte in den letzten zwei Partien satte 27 Paraden. Schlägt jetzt Grazioli's Stunde?

HBW-Schlüsselspieler #2: Max Gerbl - was hat der reaktivierte Ex-Bundesliga-Akteur noch in petto? Kann er seinem Team die nötigen Impulse geben und den RTV anführen? Noch ist Luft nach oben für den Linkshänder, der zugegeben am Flügel auch auf die Teamkollegen angewiesen ist.

 
 
 

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