SPL1: Brühl in arger Not, Berner Clubs weiter auf Selbstfindungssuche
Sechs von 14 Hauptrunden-Spieltage sind in der höchsten Schweizer Frauenliga bislang absolviert, drei Teams haben dabei schon jetzt etliche Herausforderungen zu meistern. Titelverteidiger LC Brühl wartet seit vier Spielen auf einen Sieg, ist ins Tabellenmittelfeld abgerutscht und hat zudem veritable Verletzungssorgen. Der HV Herzogenbuchsee und Rotweiss Thun kämpfen derweil weiter um den Anschluss an die Top 6. Beiden droht der neuerliche Gang in die Auf-/Abstiegsrunde.
Text: Matthias Schlageter, Foto: zVg

Lucie Widmer und der HV Herzogenbuchsee gewannen im Derby die ersten Punkte.
Die Resultate der Spiele von Mittwoch, 9. Oktober
LC Brühl Handball vs. GC Amicitia Zürich 23:27
LK Zug vs. HSC Kreuzlingen 29:24
DHB Rotweiss Thun vs. HV Herzogenbuchsee 24:28
Spono Eagles vs. Yellow Winterthur 38:26
Der Meister auf Abwegen
Nach dem historischen Triple 2023/24 und dem Sieg im Supercup zum Saisonstart schien beim Rekordmeister aus St. Gallen alles in gewohnten Bahnen zu verlaufen. Auch zwei Siege zum Auftakt in die Meisterschaft deuteten auf «alles wie immer» beim LC Brühl hin. Doch seit Anfang September wartet das Team von Trainer Raphael Kramer nun schon auf einen Sieg. Ein Unentschieden und drei Niederlagen bedeuten «Alarmstufe rot» bei den Titelverteidigerinnen. Derzeit liegt Brühl nur auf Rang 5 und würde – Stand heute – sogar das Playoff-Halbfinale verpassen. Angesichts der Qualität im Kader und dem inneren und äusseren Verständnisses des St. Galler Leistungsvermögens klaffen Anspruch und Wirklichkeit derzeit weit auseinander.
Mildernd sei erwähnt, dass der LCB derzeit mit Verletzungssorgen zu kämpfen hat. Nationalspielerin Malin Altherr ist in dieser Saison noch ohne Einsatz, Vorjahres-MVP Laurentia Wolff wird seit dem dritten Spieltag ebenfalls schmerzlich vermisst. Zudem konnten Schlüsselspielerinnen wie Dimitra Hess und Claire Coker nicht mitwirken. Zweifelsohne äussert gewichtige Ausfälle. Nichtsdestotrotz muss den Brühlerinnen schleunigst die Wende gelingen, ansonsten geht die Saison frühzeitig den Bach hinab.
Schwieriger Ist-Zustand für die Berner SPL1-Teams
Mit ganz anderen Problemen kämpfen die beiden Berner SPL1-Teams aus Herzogenbuchsee und Thun. Seit nun schon mehreren Jahren scheint ihre Rolle als Nummer 7 und 8 in der Liga wie zementiert zu sein. Bis zum gestrigen Abend bestätigte sich diese Annahme auch in Zahlen. 0 Punkte für beide Teams nach je fünf gespielten Partien, dazu die mit Abstand schlechtesten Tordifferenzen. Auch mit jeweils neuem Personal an der Seitenlinie zum Saisonstart stellte sich zumindest für den Moment noch kein unmittelbarer Erfolg ein. Immerhin, «Buchsi» konnte im Direktduell nun erste Zähler einfahren. Zudem bleibt rein zahlentechnisch der HSC Kreuzlingen in Reichweite – mit einem Exploit könnte es bis zum Februar so ja doch noch für die Top 6 reichen. Ansonsten droht beiden Berner Spitzenclubs ein weiteres Halbjahr in der unbeliebten Auf-/Abstiegsrunde mit zwei Teams aus der SPL2.
Spitzenreiter Spono Eagles
An der Tabellenspitze liegt weiterhin ohne Niederlage das Team der Spono Eagles. Die Notwilerinnen bezwangen im Spitzenspiel Yellow Winterthur und verschafften sich so ein Polster von drei Punkten auf die Eulachstädterinnen. Neue erste Verfolger sind der LK Zug und GC Amicitia Zürich, die jeweils zwei Punkte dahinter liegen und beide gut in die Saison gestartet sind. Hinter den Erwartungen zurück liegt momentan der HSC Kreuzlingen. Trotz einer Partie weniger auf der Habenseite, hat der Vorjahreshalbfinalist fürs Erste den Anschluss an die Top 4 verloren und muss zunächst einmal nach hinten in der Tabelle schauen.
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