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Lea Schüpbach – auf dem Weg zurück

Am Wochenende lief die Frauen der Schweizer Nationalmannschaft vor einer ausverkauften Saalsporthalle. Ein bekanntes Gesicht fehlte aber im Kader der Schweizerinnen: Lea Schüpbach. Die Torhüterin verpasste das Spiel gegen Norwegen aufgrund einer Knieverletzung, letzten November hat sie sich im Training das Kreuzband gerissen. Doch schon bald will sie zurück sein.


Text: Fabiola Hostettler Foto: Foto Wagner




2018 stand Lea Schüpbach zum ersten Mal für die Schweizer Nationalmannschaft auf dem Feld, damals spielte sie noch für die SPONO EGLES. Ein Jahr später wechselte die gebürtige Winterthurerin nach Frankreich zu Paris 92, ihrer ersten Station im Ausland. Nach einer Saison entschied sie sich zum Wechsel nach Bad Wildungen, nach zwei weiteren Jahren zog sie weiter zu ihrem aktuellen Verein TuS Metzingen. Schüpbach blickt zurück: «Ein Jahr Paris war etwas kurz, sodass ich mich nicht zu 100 Prozent einleben konnte. Und ich glaube, das hat sich auch in der Leistung widergespiegelt. Ich hatte trotzdem eine super Zeit dort.» Positiv sei, dass sie viele Leute kennenlernen konnte, mit denen sie sehr viel erlebt habe. «Ich konnte auch persönlich wachsen und lernen, selbständig zu sein, an einem fremden Ort mich einzuleben und klarzukommen.»

 

Schock-Diagnose Kreuzbandriss

Seit Sommer 2022 spielt Schüpbach nun in Metzingen. Im Süden Deutschlands gefällt es ihr gut, wie sie sagt. «Wir haben ein cooles Team und es ist sehr harmonisch. Auch die Gegend im Süden von Deutschland gefällt mir sehr. Ich habe zudem einen kurzen Weg, bis ich zu Hause bei meiner Familie bin, was sicher auch ein Pluspunkt ist.» Sie spiele gerne für die Tussies, die im März dank einem beeindruckenden Sieg gegen Favoriten SG BBM Bietigheim den Deutschen Pokal zum ersten Mal überhaupt gewinnen konnten.

 

Ein riesen Erfolg, den die Torhüterin verletzungsbedingt von der Tribüne aus mitverfolgen musste. Letzten November riss sich die 26-Jährige im Training das Kreuzband, die Diagnose ein grosser Schock für sie: «Der Arzt und die Physio gingen nicht davon aus, dass etwas kaputt ist. Erst bei der MRI-Untersuchung kam heraus, dass das Kreuzband gerissen ist», erzählt sie. Dass sie länger nicht auf der Platte stehen wird, sei ihr erst nach der Operation bewusst geworden.

 

«Ich hatte Mühe, auf der Tribüne zu sitzen»

«Am Anfang war es sehr viel auf einmal. Erst nach der Operation habe ich es wirklich realisiert, als ich zu Hause war und auf Hilfe angewiesen war. In der Anfangszeit hatte ich auch Mühe, auf der Tribüne zu sitzen und nur zuschauen zu können. Mittlerweile habe ich mich an die Situation gewöhnt und kann auch das Positive am ganzen sehen – ich geniesse beispielsweise sehr, dass ich mehr Zeit für meine Familie und meinen Freund habe.»

 

Gleichzeitig arbeitet sie hart an ihrem Comeback, reist dafür täglich nach Stuttgart zur «Reha-Welt», wo sie behandelt wird und fleissig trainiert. Auch im Teamtraining konnte sie schon bei ersten Einheiten wieder mitwirken. Ihr Ziel ist es, die Vorbereitung mit dem Team zu absolvieren und dann Ende August am Handball Super Cup wieder zwischen den Pfosten zu stehen. Auch an der Heim-EM im November und Dezember will sie wieder dabei sein. «Bisher läuft alles nach Plan, ich bin sehr zufrieden mit dem Prozess der Reha», so Schüpbach.

 

Bis Sommer 2025 will sie zudem mindestens im Ausland bleiben. «Wie es danach weitergeht, ist noch nicht klar, das lasse ich mir auch noch etwas offen.» Sie könnte sich vorstellen, wieder in der Schweiz zu spielen: «Dann wäre ich näher bei meiner Familie, was natürlich schön wäre.» Es sei aber noch nichts entschieden – sie lasse es auf sich zukommen.


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