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Diesen Sieg wollen wir geniessen


Die Schweiz zeigt eine starke Reaktion auf die 21:34-Startniederlage gegen Schweden und bezwingt Polen im zweiten EM-Spiel mit 31:24. Rückraumspieler Roman Sidorowicz spricht über den historischen Erfolg und seine polnischen Wurzeln.

Interview Stephan Santschi / Bild: Foto Wagner

Roman Sidorowicz, Gratulation zum Sieg gegen Polen. Wie fühlt sich das an?

Roman Sidorowicz: Einfach geil. Lange stand das Spiel auf der Kippe, lagen wir nur mit zwei Toren vorne. Wir haben unser Spiel aber 60 Minuten durchziehen können. Gegen Schweden waren wir nervös gewesen, daraus zogen wir die richtigen Lehren. Wir spielten mit mehr Ruhe und weniger Nervosität. Jetzt wollen wir diesen Erfolg einfach geniessen – schliesslich ist es der erste Schweizer Sieg an einer EM seit 16 Jahren.

Was war denn konkret anders in den Köpfen der Schweizer Spieler im Vergleich zum missglückten Startspiel gegen die Schweden?

Wir wussten, dass die Polen ein anderer Gegner sind, als die Schweden. Wir wussten, dass wir mit ihnen mithalten können. Auch gegen Schweden hatten wir gut gespielt, wenn wir konzentriert waren und das war entscheidend. Wir konnten diesmal auf eine starke Abwehr und einen guten Goalie zählen.

Und vorne gab euch ein überragender Andy Schmid viel Sicherheit, oder?

Andy Schmid hat alle mitgerissen, ja. Und hinten war zum Beispiel Michal Svajlen diesmal ein ganz anderer. Es waren einfach mehr Emotionen drin, auch im Hotel sind wir nun richtig angekommen.

Praktisch mit der Pausensirene gelang Ihnen mit einer schnellen Mitte der wichtige Treffer zum 14:12. Hatten Sie da noch Zeit, auf die Uhr zu schauen?

Ich schaute auf die Uhr, als die Polen den Ball hatten und sah, wie lange die erste Halbzeit noch dauerte. Ich wusste, dass wir schnell reagieren müssen.

Für Sie muss dieser Erfolg ganz besonders sein: Ihr Vater stammt aus Polen.

Ja, da stimmt. Für mich war das Spiel speziell, ich habe natürlich einen Bezug zu Polen. Ich machte acht bis zehn Länderspiele für den polnischen Nachwuchs. Mein Vater, meine Schwester und meine Freundin waren im Publikum. Ich bin froh, haben wir gewonnen, die bessere Mannschaft hat gewonnen.

Über 500 Schweizer Fans sorgten wieder für grossartigenSupport.

Schon gegen die Schweden haben wir sie gut hören können. Gegen Polen hatten wir nun sogar ein Heimspiel in Schweden.

Nun kommt zum Abschluss der Vorrunde das Spiel gegen die Slowenen. Da Slowenien überraschend Schweden mit 21:19 schlug, braucht die Schweiz wohl einen Sieg mit mindestens acht Treffern Differenz, um weiterzukommen. Wie sehen Sie die Ausgangslage?

Die Ausgangslage hat sich natürlich verändert. Das Resultat des Spiels zwischen Schweden und Slowenien war ein Dämpfer, ganz klar. Doch wir wollen nochmals alles in die Waagschale werfen und so auftreten wie gegen Polen. Das sind wir uns und den mitgereisten Fans schuldig. Ein wenig wollen wir auch an die Sensation glauben.

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